PV-Planung
Eine gute und vorausschauende Planung ist die Basis einer ertragreichen Photovoltaik-Anlage. Berücksichtigen Sie Ihr Überwachungskonzept bereits in der Planungsphase der Anlage. Denn das nachträgliche Nachrüsten einer Lösung kostet in fast allen Fällen deutlich mehr, als wenn dieses bereits in der PV-Planung (Photovoltaik-Planung) und Konzeption aufgenommen wird.
Warum ist Planung wichtig?
Der Bau einer Photovoltaik-Anlage ist ein komplexer Prozess. Viele einzelne Punkte spielen eine Rolle, und wenn nicht alle Gegebenheiten bedacht sind, kann die Anlage schnell kostenintensiver als gedacht werden oder nicht den gewünschten Ertrag erwirtschaften. Aus diesem Grund zerlegt man das Projekt in Einzelschritte und führt eine präzise Planung dafür durch.
Zunächst ist der Standort einer Photovoltaik-Anlage relevant für die Planung: Wie oft scheint dort im Durchschnitt die Sonne und mit welcher Kraft? Je nach örtlichen Gegebenheiten erstellt man eine darauf abgestimmte Projektzeichnung. Zusätzlich muss man die elektrischen Daten der zukünftigen PV-Anlage ermitteln. Je nach Größe der Fläche können unterschiedlich viele PV-Module verbaut werden. Je mehr Modul Sie im Solarpark verbauen, desto höher ist die Gesamtleistung einer PV-Anlage. Ist diese erste Planung abgeschlossen, erfolgt die abschließende Ertragsberechnung, sodass die Investition gesichert ist.
Ist die Größe der Anlage definiert, kann man erste konkrete Kostenabschätzungen und Finanzierungsüberlegungen (Eigen-/Fremdkapital, Zuschüsse) anstellen. In der technischen Anlagenplanung werden Modulanordnung und -verschaltung, Montagesystem, Auslegung der Wechselrichter, Verkabelung etc. festgelegt. Auf der regulatorischen Seite müssen Sie Genehmigungen beantragen und die vertraglichen Regelungen mit dem Netzbetreiber treffen, damit die netzgekoppelte Anlage die Vergütung gemäß EEG erhält.
Bei Anlagen ab einigen hundert kWp Nennleistung bis in den MWp-Bereich ist außerdem die Planung des Netzanschlusses und der fernwirktechnischen Anbindung von zentraler Bedeutung. Wenn Sie die Anlage an das öffentliche Mittelspannungsnetz anschließen, müssen Sie eine eigene Transformator- und Übergabestation planen und errichten. Zur Regelung dieser größeren Anlagen fordern die meisten Netzbetreiber die Anbindung an eine Fernwirkstation, mit der man die Wechselrichter aus der Ferne überwachen und regeln kann. Dazu können Sie beispielsweise eine smartblue Integrierte Parksteuerung einsetzen, die auch die Schnittstelle zum Monitoring bildet. Die Planungsunterlagen, die ein Projektplaner erarbeitet, bilden die Grundlage für die Ausschreibung der Photovoltaik-Anlage.
Ein wichtiger Punkt bei der Planung von Photovoltaik-Anlagen ist zudem die Berücksichtigung von Eskalationsszenarien. Wenn von Beginn an mögliche Probleme und Hindernisse bereits bekannt sind, kann man bereits in der Planung Gegenmaßnahmen berücksichtigen. Das geht jedoch nur, wenn eventuelle Auswirkungen auf anschließende Projektschritte bekannt sind.
Was ist bei der Planung zu beachten?
Ist die Planung realistisch?
Sie kennen das sicherlich auch von anderen Projekten: Man startet motiviert in die Planung und möchte möglichst schnell mit dem Projekt fertigkommen. Dabei unterschätzt man jedoch häufig die Komplexität und plant zu optimistisch. Wenn sich das Projekt dann verzögert, ist die Enttäuschung groß. Besser ist es also bereits zu Beginn den Worst Case zu berücksichtigen und Pufferzeiten einzuplanen, beispielsweise für Genehmigungen. Der Beschluss eines Bebauungsplans kann beispielsweise bis zu 12 Monate in Anspruch nehmen.
Sind alle Gewerke eingeplant?
Beim Bau einer Photovoltaik-Anlage sind viele verschiedenen Unternehmen und Personen beteiligt. Das kann schnell in Chaos ausarten, vor allem wenn nicht jeder Beteiligte frühzeitig weiß, was er zu tun hat. Andererseits passieren schnell Fehler oder es kommt zu Verzögerungen im Ablauf. Eine Störung in einem Gewerk sorgt oft für eine Verzögerung der nachfolgenden Gewerke.
Liegen alle Genehmigungen vor?
Ob eine Genehmigung nötig ist, hängt vor allem davon ab, wo und wie Sie Ihre Photovoltaikanlage errichten möchten. Laut Baugesetzbuch (BauGB) ist der Bau der üblichen kleineren Photovoltaik-Aufdachanlagen von Privatleuten grundsätzlich genehmigungsfrei. Anders verhält es sich mit großen Anlagen: Liegt ein Bebauungsplan für die Errichtung einer PV-Großanlage vor oder ist dieser genehmigt, muss man noch einen Baugenehmigung beantragen. Der Zeitpunkt für die Beantragung kann auch vor dem Abschluss des Bebauungsplanes liegen. Die Baugenehmigung beantragt man beim zuständigen Landratsamt. Für Freiflächenanlagen in einem Industriegebiet ist ebenfalls eine Baugenehmigung erforderlich.
Was sind häufige Planungsfehler?
Bei Fehlern in der Planung der Photovoltaik-Großanlagen kann sich die Dauer des Projekts stark verlängern und die Rentabilität der Photovoltaik-Anlage wird gefährdet. Der Planungs-Verlauf beispielsweise einer Freiflächenanlage (auch Freilandanlage oder Solarpark genannt) unterscheidet sich zu der Aufdachanlage auf einem Einfamilienhaus. Im EEG sind die erforderlichen Maßnahmen der Planung festgeschrieben und müssen für Solarparks eingehalten und umgesetzt werden.
Mittlerweile wird die Nutzung von Freilandanlagen auf sogenannten Konversionsflächen immer häufiger. Daher müssen Gemeinden und Anlieger ausreichend aufgeklärt und informiert werden. Deren Einverständnis hat für den Bau von Freiflächenanlagen eine signifikante Bedeutung. Oft versuchen gerade Anlieger, die nicht ausreichend informiert sind, den Bau einer PV-Anlage zu verhindern. Deswegen ist es essenziell, bereits in der PV-Planung die Gemeinden und Anlieger detailliert und transparent zu informieren.
Ein weiteres Problem, welchem häufig zu wenig Beachtung geschenkt wird, ist ein ungeeigneter Standort. Wenn die Platzierung nicht der PV-Anlage nicht optimal geeignet ist, erzielt die Anlage nicht den bestmöglichen Ertrag. Standortfaktoren, die man beachten muss, sind unter anderem die Sonneneinstrahlung, Verschattung oder auch Luftverschmutzung.
Oft wird bei der Planung einer PV-Anlage mit einer unpassenden Größe geplant. Um eine Anlage wirtschaftlich zu betreiben, darf diese weder zu groß noch zu klein sein. Ist die Anlage zu klein, sind die Erträge möglicherweise nicht hoch genug, um die Investitionen zu begleichen. Ist die Anlage wiederum zu groß, steigen die Anfangskosten oftmals ins Unermessliche.
Monitoring-Systeme informieren Sie über die Leistung Ihrer Anlage. Dabei sind die Überwachung und Auswertung der Erträge sowie eine automatisierte Fehlererkennung die wichtigsten Funktionen. Wenn so ein Überwachungskonzept fehlt, können Sie den optimalen Betrieb Ihrer Anlage nicht sicherstellen. Im Rahmen des Planungsprozesses sollten Sie deshalb möglichst früh ein Monitoring-System festlegen. Wenn Sie mehrere Anlagen betreiben, lohnt es sich, dafür eine hardwareunabhängige Plattform einzusetzen. Dadurch bleibt die Planung der einzelnen Anlage flexibel und Sie können alle Standorte einheitlich überwachen.
Wie können Planungsfehler behoben werden?
Je nach Flächengröße dauert es von der Planung bis zur Inbetriebnahme einige Wochen bis hin zu vielen Monaten. Dabei fällt der größte Teil der Zeit auf die behördlichen Genehmigungen sowie die Planung. Der Bau selbst ist meist innerhalb von drei bis vier Wochen abgeschlossen, sodass der Solarpark dann in Betrieb gehen kann. Sollten bei der Planung Fehler passiert sein, können diese im Nachhinein noch behoben werden. Beispielsweise kann ein passendes Überwachungssystem nachgerüstet werden oder auch die Anlage vergrößert werden.
Generell gilt: Nachträgliches Beheben von Planungsfehlern ist kostenintensiv. Deswegen spart eine gute Planung auch Kosten! Planungsfehler sollten daher von Anfang an vermieden werden. Wir empfehlen dazu immer das Einbeziehen von Experten.